Grundzüge und Tendenzen der südkoreanischen Außenpolitik 2002/2003
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Abstract
Das vergangene Jahr war – trotz manchem Anlass zur Hoffnung im Herbst 2002 – insgesamt betrachtet das düsterste seit Beginn der Sonnenscheinpolitik. Im April 2002 kam es zunächst zur Wiederaufnahme der innerkoreanischen Gespräche, die aber nur wenige Wochen später wieder ins Stocken gerieten. Eine Zäsur schien dann das Seegefecht vom 29. Juni zu bedeuten, bei dem sechs südkoreanische Soldaten starben. Doch es kam zunächst anders: Nordkorea drückte sein Bedauern aus, erschien mit seinem Außenminister zum Asean Regional Forum und führte in der Folge eine Vielzahl von Gesprächen mit Südkorea, die ungewohnt schnell zu Vereinbarungen führten, auch auf Militärebene. Fassbare Resultate waren weitere Familienbegegnungen (Nr.5 und 6) auf dem Mt. Kumgang und Bauarbeiten zur Öffnung von Straßen- und Bahnverbindungen zwischen beiden koreanischen Staaten, die im Februar 2003 zu ersten Fahrten über Behelfsstraßen durch die DemilitarisierteZone nach Kaesong und zum Mt. Kumgang führten. Zwei weitere Ereignisse deuteten auf gesteigerten Reformwillen im Norden hin: Das Treffen zwischen Kim Jong-il und dem japanischen Premierminister Koizumi in Pyongyang vom 17. September 2002 und die Einführung von Wirtschaftsreformen und einer neuen Sonderwirtschaftszone im Norden des Landes. Seit Oktober 2002 haben sich die Beziehungen zu Nordkorea jedoch wegen der möglichen Nuklearambitionen Pyongyangs wieder krisenhaft zugespitzt.
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