Grundzüge und Tendenzen der südkoreanischen Außenpolitik 2003/2004

  • Joachim Bertele (Autor/in)

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Abstract

Am 25. Februar 2003 übernahm Roh Moo-hyun das Amt des Präsidenten. Er setzt außenpolitisch im Wesentlichen die Politik seines Vorgängers Kim Dae-jung fort, betont dabei allerdings größere Eigenständigkeit und mehr Initiative: Gegenüber dem Norden setzt er langfristig auf Annäherung, statt von Sonnenschein- spricht man nun weniger einprägsam von Friedens- und Wohlstandspolitik. Die Beziehungen zu China und Japan werden trotz regelmäßig wiederkehrender atmosphärischhistorischer Störungen vertieft. Seoul sucht mehr internationale Zusammenarbeit durch Handelsabkommen und die Stärkung regionaler Institutionen. Das Verhältnis zu den USA unterliegt einer Neuausrichtung. Auslöser war ein tragischer Unfall mit einem gepanzerten US-Militärfahrzeug im Sommer 2002, bei dem zwei koreanische Mädchen zu Tode kamen. Seitdem führen Entscheidungen in wichtigen bilateralen Angelegenheiten (Nuklearkrise, US-Truppenverlegung in Südkorea, Entsendung südkoreanischer Truppen in den Irak) zu erheblichen innenpolitischen Diskussionen und leiden unter geschwächtem Vertrauen. Südkorea steht zwischen dem Wissen, dass die Allianz mit den USA auch langfristig den eigenen Interessen dient, und der Sehnsucht nach größerer Selbständigkeit.

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Veröffentlicht
2018-04-25
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Südkorea, Außenpolitik einzelner Staaten, Nordkorea, Nuklearpolitik, Volksrepublik China, Japan, Internationales Handelsabkommen, Vereinigte Staaten, Europäische Union, Deutschland, Chile, Freihandelsabkommen