Media and Cultural Studies

Media and Cultural Studies

Die Reihe "Media and Cultural Studies" veröffentlicht Ergebnisse aktueller regionalwissenschaftlicher Forschungen, die sich mit medien- und kulturwissenschaftlichen Fragen befassen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Forschungen an der Schnittstelle von Medienkultur- und Geschlechterforschung. Die Reihe dient insbesondere transregional angelegten und Südasien bezogenen Qualifikationsarbeiten und Sammelbänden als Publikationsplattform. Sie bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit, multimediale Inhalte zu publizieren.

In individueller Absprache bietet die Reihe Autor:innen von Monografien sowie Herausgeber:innen von Sammelbänden zur Qualitätssicherung ihrer Publikationen ein Peer-Review Verfahren an.

Bibliographische Angaben

Media and cultural studies logo

Herausgeberin
Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider
Professorin für den Bereich Gender and Media Studies for the South Asian Region

Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Asien- und Afrikawissenschaften
Invalidenstraße 118
D-10099 Berlin

E-Mail: nadja-christina.schneider@hu-berlin.de
Internet: Homepage

ISSN
ISSN (online): 2702-1025
ISSN (Print): 2702-1017

Erscheint demnächst

Fritzi-Marie Titzmann

Mediatised Solidarity

In einer Ära, die durch die schnelle Verbreitung der Medien und globalisierte soziale Bewegungen gekennzeichnet ist, untersucht Mediatised Solidarity Dimensionen der Solidarität innerhalb indischer sozialer und Protestbewegungen. Für den Zeitraum ab 2014 analysiert es das Zusammenspiel zwischen Medienpraktiken, einschließlich sozialer Medien, und dem Ausdruck sowie der Performanz von Solidarität. Durch drei Fallstudien - Shaheen Bagh, den Protest der indischen Bauern und Jugendklimaaktivismus - erforscht das Buch, wie Medien und visuelle Kunst Solidarität formen und von ihr geformt werden und inwieweit auf kollektive Erinnerungen und kulturelles Erbe zurückgegriffen wird, um soziale Kohäsion zu inszenieren.

Bisher erschienen

Nadja-Christina Schneider

Reimagining Housing, Rethinking the Role of Architects in India

Dieses Buch untersucht die Selbstwahrnehmung kritischer Architekt:innen in Indien. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Rolle von Dokumentarfilmen und anderen Medienformen, durch die sie in Debatten über bezahlbaren Wohnraum intervenieren und ihre alternativen Visionen zu Raumgestaltung und nachhaltiger Architektur vermitteln. Als heterogene und mobile Gruppe entwickeln und implementieren Architekt:innen und Designer:innen tragfähige Lösungen an der Schnittstelle komplexer Herausforderungen sowie spezifischer lokaler Kontexte. Die Zusammenhänge in ihrem Designdenken und ihrer Arbeit können am besten durch die konzeptionelle Linse des kritischen Regionalismus verstanden werden.

Mette Gabler

Creating Slogans for Social Change: An Inquiry into Advertising, Gender Imagery, and the Politics of Change in Urban India

Welche Rolle Medieninhalte und Technologien in Prozessen des Wandels einnehmen, ist eine fortlaufende und vielschichtige Diskussion. Darin nehmen Werbung und Geschlechterverhältnisse eine besondere Position ein. Im Kontext der werbeschaffenden Institutionen in Indien befasst sich dieses Buch mit dem Verständnis von sozialem Wandel in den frühen 2010er Jahren. Anhand der Produktion von Werbung mit kommerziellen und/oder sozialen Inhalten werden die Perspektiven der Werbeschaffenden hervorgehoben. Die Analyse präsentiert die Lebensumstände und Diskurse, die diese umgeben. Dabei werden die Komplexität und Verschränkungen der Werbewelten dargestellt, und Dynamiken von Gender, Medien und Wandel diskutiert.

Bindu Bhadana

Postnational Perceptions in Contemporary Art Practice

Diese Publikation konzentriert sich auf die Werke von Chitra Ganesh (geb. 1974), Tejal Shah (geb. 1979) und Nikhil Chopra (geb. 1976), um die sich verändernde Beziehung zwischen dem vergeschlechtlichten Körper und der nationalen Identität in der zeitgenössischen Kunstpraxis aufzuzeigen. Vorstellungen von nationaler Zugehörigkeit werden gerade durch die Konzentration auf von der Nation marginalisierte Identitäten in Frage gestellt. Sie schlägt das "Postnationale" als einen ermächtigenden Begriff vor, um die Abkehr von der Nation zu markieren, und argumentiert unter Verwendung eines poststrukturellen Rahmens, dass das Wesen der nationalen Identität an sich ein Konstrukt ist.

Jamila Adeli

Kunst, Markt, Kommunikation: Die zeitgenössische Kunstwelt in Indien im Wandel (2000-2018)

Zeitgenössische bildende Kunst findet längst nicht mehr nur in westlichen Kunstzentren statt. Insbesondere „emerging art markets“ wie Indien oder China mit aufstrebenden Mittel- und Oberschichten ziehen seit Beginn der 2000er Jahre verstärkt die Aufmerksamkeit des globalen Kunstfelds auf sich. Diese Kunstmärkte fügen sich jedoch nicht einfach in den westlichen Kunstbetrieb ein, sondern differenzieren sich zu (trans)lokalen Kunstfeldern aus. Das Buch zeichnet nach, wie sich (trans)lokale Kunstinstitutionen, Wissensräume und Ressourcen in Indien zwischen 2000 und 2018 entwickelt haben und legt nahe, den Wandel der zeitgenössischen Kunstwelt in Indien als dezidierten Lokalisierungsprozess zu verstehen. Anhand der India Art Fair, der Kochi-Muziris-Biennale und den Positionierungen und Praktiken lokaler Kunstakteur*innen in Mumbai, Delhi und Kochi wird ein neues Selbstverständnis der kunstinteressierten indischen Gesellschaft sichtbar, das zunehmend zur Emanzipation von westlichen Kunstzentren führt.

Sebastian Sons

Arbeitsmigration nach Saudi-Arabien und ihre Wahrnehmung in Pakistan: Akteur*innen und Strategien der öffentlichen Sichtbarmachung

Arbeitsmigration nach Saudi-Arabien gilt in Pakistan aus wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Erwägungen als systemlegitimierend und alltägliches Phänomen: Das Königreich agiert auf (sicherheits-)politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene als einflussreicher externer Akteur in Pakistan. Es ist außerdem das wichtigste Empfängerland pakistanischer Migranten. Aus diesen Gründen werden kritische Themen im Zusammenhang mit Migration in der pakistanischen Öffentlichkeit kaum thematisiert und stattdessen tabuisiert. In den letzten Jahren haben allerdings neue pakistanische Öffentlichkeitsakteur* innen aus Zivilgesellschaft, Medien und von internationalen Organisationen begonnen, dieses Tabu herauszufordern. Sie wollen prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen der Migranten, strukturelle Gewalt sowie die systemische Ausbeutung innerhalb des Migrationsprozesses medial sichtbar machen. Somit tragen die neuen Öffentlichkeitsakteur*innen zu einem medialen Wandel in Pakistan bei, der bestehende Narrative und Tabus zu Migration in Frage stellt. Das Buch analysiert basierend auf umfangreichen empirischen Daten, mit welchen Medienpraktiken und -strategien limitierte öffentliche Räume in Pakistan zu Migration durch diese Akteur*innen erweitert werden.