Krise und Befreiung: Die südkoreanischen Medien
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Abstract
Das Jahr 1997 wird auch in der Geschichte der koreanischen Medien einen wichtigen Platz als eine Zeit des Umbruchs und beginnender Strukturveränderungen einnehmen. Zwei Prozesse waren es, die Presse und Fernsehen in Korea 1997, nicht nur als Nachrichten, beherrschten: einerseits die Wirtschaftskrise, die den ohnehin schon harten Konkurrenzkampf im Mediensektor zu einem echten Überlebenskampf machte. Andererseits der kurze Marsch der Regierung Kim Young-sam in die Bedeutungslosigkeit, der insbesondere von der Presse mit großer Verve und viel Gift begleitet wurde, ja überhaupt eine Zeit der kritischen Berichterstattung über den bis dato fast sakrosankten Staatspräsidenten einleitete. Diese größere politische Selbständigkeit der Medien, Ergebnis der durch die Skandale erzwungenen Untätigkeit der Regierung, fand mit dem Rückzug der chaebôl aus ihren Zeitungen eine Entsprechung im Bereich der Wirtschaft. Eine Selbständigkeit, die im übrigen auch große - für einige Medien wohl existentielle - Gefahren birgt. Schließlich lassen die Reformprogramme der neuen Regierung tiefgreifende Veränderungen erwarten, die von einer Reform der öffentlich-rechtlichen Sender über den Markteintritt ausländischer Programmanbieter bis hin zu einer Öffnung für nordkoreanische Programme reichen sollen.
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