Die USA und die schwelende nordkoreanische Nuklearkrise
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Abstract
Zwischen Oktober und Dezember 2002, als das politische Washington mit dem Für und Wider einer militärischen Aktion gegen den Irak beschäftigt war, kam es zu einer unerwarteten Konfrontation zwischen den USA und Nordkorea. Innerhalb kurzer Zeit zerbrach das unter großen diplomatischen Anstrengungen entstandene Arrangement zur Verhinderung einer offenen und unbeschränkten Nuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Ende 2002 war das so genannte Agreed Framework vom Oktober 1994 tot. Pyongyang krönte seinen Vertragsbruch mit der Ankündigung vom 10. Januar 2003, sich mit sofortiger Wirkung aus dem Nichtverbreitungsvertrag (Nonproliferation Treaty – NPT) zurückzuziehen. Gleichzeitig wurden alle Vereinbarungen zur Inspektion nordkoreanischer Nuklearanlagen durch die Internationale Atomenergiebehörde (International Atomic Energy Agency – IAEA) suspendiert. Nordkorea war damit der erste Staat, der sich offen vom NPT zurückzog. Der abrupte Zusammenbruch des Agreed Framework und das Fehlen eines alternativen Arrangements, um die nordkoreanischen Nuklearambitionen zu bremsen, wurden weltweit als gefährliche Entwicklung – für viele größer als die vom Irak ausgehende Gefahr – bewertet mit nicht absehbaren Konsequenzen für das globale Nichtverbreitungsregime.
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