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Rückkehr zur subsistenzorientierten Viehhaltung als Existenzsicherungsstrategie
Hochweidewirtschaft in Südkirgistan
Mit dem Ende der UdSSR wurden politische und wirtschaftliche Transformationsprozesse ausgelöst, deren Auswirkungen die Menschen in den betroffenen Ländern, darunter auch Kirgistan, stark zu spüren bekamen. Die mit der Transformation verbundene Privatisierung staatlicher Agrarbetriebe und die Erosion staatlicher Sicherungssysteme bewirkten besonders auf dem Land eine gravierende Änderung der bisherigen Lebensumstände, da gewohnte Arbeits- und Einkommenssicherheiten schlagartig an Bedeutung verloren und die Bevölkerung plötzlich für ihre Lebensunterhaltssicherung selbst verantwortlich wurde. Bei der Suche nach geeigneten Strategien zur Existenzsicherung kommt es seitdem verstärkt zu einem Rückgriff auf bewährte Wirtschaftspraktiken.
Im Zentrum des Interesses dieser Studie stehen die Menschen, die in einem abgelegenen Hochgebirgsraum leben und – auf den politisch-wirtschaftlichen Systemwande völlig unvorbereitet – eine neue Überlebensstrategie einschlagen mussten. Ein Anliegen ist es, die Handlungsmotive dieser Menschen zu verstehen, die sich aus der sozioökonomischen Lebenssituation und der Beschaffenheit des Naturraums ergeben.