MÜLLER, Gotelind

Gotelind MÜLLER (Hrsg.), Nikolay SAMOYLOV (Hrsg.)

Chinese Perceptions of Russia and the West: Changes, Continuities, and Contingencies during the Twentieth Century

Ziel dieses Buches ist es, Veränderungen und Kontinuitäten in der chinesischen Wahrnehmung Russlands und des Westens im 20. Jahrhundert zu untersuchen und dabei zu berücksichtigen, dass die jeweiligen Zuschreibungen und "Frontlinien" historisch kontingent waren: Wer und was repräsentierte "Russland" oder "den Westen" zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort? War "Russland" Teil des "Westens" oder nicht? Und wenn ja, in welcher Hinsicht? Welche Faktoren - ausländische oder einheimische - führten zu Veränderungen in der chinesischen Wahrnehmung und Repräsentation und warum? Mit solchen Fragen im Blick nahm dieses Buch Form an, das aus einem von der DFG-RFBR geförderten deutsch-russischen Projekt hervorging. Das deutsch-russische Forscherteam der Universität Heidelberg und der Staatlichen Universität St. Petersburg untersuchte das Thema gemeinsam mit Kollegen aus Festlandchina und Taiwan und konzentrierte sich dabei auf drei Hauptbereiche: 1. Das Feld der Sozialisation durch den Blick auf normative Beschreibungen Russlands und "des Westens" in chinesischen Schulbüchern, die Bilder des/der "Anderen" von Kindesbeinen an prägen; 2. das Feld der Literatur und chinesischer fiktionaler Darstellungen Russlands und "des Westens", die von einem chinesischen Lesepublikum konsumiert werden; 3. das Feld visueller und materieller Manifestationen, die Bilder des/der "Anderen" auf ihre eigene mediale Weise prägen und auch einem Publikum fernab rein diskursiver Ebenen und denen, die nicht aktiv danach suchen, zugänglich machen.

 

Gotelind Müller

China, Kropotkin und der Anarchismus: Eine Kulturbewegung im China des frühen 20. Jahrhunderts unter dem Einfluß des Westens und japanischer Vorbilder

Ziel dieses Buches ist es, einen umfassenden Überblick über die Rolle des Anarchismus im China des frühen 20. Jahrhunderts zu geben. Bislang hat sich die Wissenschaft eher auf die politischen Aspekte wie die Rivalität zwischen den Anarchisten und der KPCh konzentriert und den Anarchismus lediglich als Teil der neueren chinesischen Geschichte behandelt. Diese Studie nähert sich dem chinesischen Anarchismus aus der Perspektive einer kulturellen und international eingebundenen Bewegung, was eine breite Diskussion verschiedener Aspekte im Zusammenhang mit der Genese und Entwicklung der chinesischen anarchistischen Bewegung im Rahmen des Weltanarchismus impliziert.